Dienstag, 5. November 2024

Aufbruch

Ende

DasHolzfällen ist für diese Jahr beendet, Pradera, wir haben ihn schon kennengelernt, möchte so schnell wie möglich zu seiner geliebten Galazka  Jablona zurückkehren, sich zunächst aber noch von Michal, seinem besten Freund, verabschieden, der ist aber nicht anwesend. Pradera hinterläßt ihm eine Notiz, auch Babcia Olenka, die ältere, immer herzliche Frau ist nicht anzutreffen, auch ihr hinterläßt er ein  herzhaftes Wiedersehen. Er macht sich auf den Weg, die Straße ist in seinen Augen ein Umweg, er entscheidet sich für das freie Feld. Es geht gut voran, dann aber schneit es und schneit immer heftiger, der Weg ist schließlich nicht mehr zu sehen, den langen Umweg zurück zum Wald lehnt er ab. Wszytko jedno, aber nicht lange. Es schneit immer heftiger, wo ist man jetzt, es wird immer undurchsichtiger, die Wege sind unterm Schnee verschwunden. Bald hört und sieht man von Pradera nichts mehr, man kann aber noch hoffen.



Montag, 4. November 2024

Unterholz

Lebensart

Er, Kafka, wollte sich im Unterholz verstecken, mit einer Hacke bahnte er sich ein Stück des Weges, dann verkroch er sich und war verborgen. Eine Reihe von Fragen tut sich auf. Haben mehrere Menschen eine Unterkunft im Unterholz, Genossen sozusagen, oder ist er Einzelner verborgen als solcher. Sucht er für eine gewisse Zeit eine Ruhepause und Erholung von  seinen Amtgeschäften. Wie auch immer, er will und darf nicht verhungern. Die Nahrungsbeschaffung ist für den Betrachter undurchsichtig, hat er Eßbares mitgebracht oder gefunden im Unterholz, kommt er ohne Geld aus? Denkt er an einen dauerhaften oder jedenfalls längeren Verbleib oder nur für wenige Übernachtungen? Wahrscheinlich ist das Leben in Unterholz weder lang noch kurz, er will in Ruhe schreiben, das Unterholz ist ein günstiger Ort. Kafka hat sich dazu nicht geäußert, jedenfallts konnten wir es nicht hören.

 

Samstag, 2. November 2024

Vater und Mutter

 Nicht einfach

Nur selten sind Väter und Söhne der gleichen Meinung oder ein Vater einverstanden mit seinem Sohn. Kafka hat den Eindruck, daß er unter der ständigen Aufsicht und Störung des Vaters nichts erlernen kann, er täuscht sich. Zu seinem Erstaunen erreicht er in der Schule die besten Zäsuren und die Anerkennung der Lehrer. Schon bald verdient er selbst sein Brot. Anders als Vater und Sohn und weitaus freundlicher verhalten sich die Väter zur Tochter. Die Mutter ihrerseits liebt in der Regel besonders den Sohn, kommt meistens aber auch mit den Töchtern gut zurecht. Kafka nähert sich der einen oder der anderen Frau, weit gegenüber allem anderen fesselt ihn aber das Schreiben, zu einer Ehe kommt es nicht. Was den Haß des Vaters anbelangt, geht Edward Stachura Vaters weit über alles hinaus. Stachura mußte vor dem Vater für längere Zeit wahrhaftig fliehen, er war für längere Zeit verschwunden. Später sieht man Besserung und Frieden, Vater und Sohn arbeiten und sprechen miteinander. Unabhängig davon ist der Sohn aber bald schon verstört, es mag zusammenhängen mit der Trennung von Zyta Orszyn, seiner Frau. Er gerät unter einen Zug, zunächst ohne tiefgreifende Verletzungen und Schmerzen. Er wohnt dann zunächst bei seiner Mutter, die alles Denkbare für ihn tut. Er staunt über ihr mehr als liebevolles Verhalten, weit mehr als bloße Zuneigung, selbstverständlich ist für sie der regelmäßige Kirchgang und Gottes Hilfe. Alles scheint sich zum Guten und zu einem neuen Leben zu entwickeln. In Warschau sind einige einfache Dinge zu ordnen und dann zurück zur Mutter. Am 24. Juli 1979 hat Stachura sich in seiner Warschauer Wohnung erhängt.



Freitag, 1. November 2024

Waldungen

Ungleich

 

Der Wald ist immer eine Verlockung, auch wenn seine Erscheinungen sehr unterschiedlich sind, als Unterholz etwa oder als Mamutbäume. Betrachten wir verschiedene Formen des Waldes. Dieser Waldweg ist deutlich erkennbar, nur über ihn führt die Aussicht auf einen Himmelsstreifen, überall sonst ist der Wald dicht und dunkel. Man verirrt sich und kommt für einige Schritte vom Weg ab, aber immer findet man sogleich wieder zurück zum Weg. Ganz anders geht es zu im Unterholz. Der Wanderer sieht aus wie Kafka und will sich im Unterholz verstecken, mit einer Hacke bahnt er sich ein Stück des Weges, dann verkriecht er sich und ist, wie es aussieht, Zeit seines Lebens im Unterholz verborgen.