Dypaloh, here we go:
Wenn der Großvater und später, ihm nachfolgend der Enkel, am Morgen beim ersten Heraustreten vor die Tür den Blick zunächst nach oben, zum Wetter richten, ist das nicht gerade ein enthusiastischer Empfang des neuen Tages, wie wir ihn etwa wiederholt bei Stachura treffen und wie er bei indigenen Völkern die Regel ist. Scott Momaday, wie man ihm versichert hat, zu sieben Achtel ein Kiowa, scheint mit seinem Buchtitel House Made of Dawn, ein Haus nur aus Morgenlicht und -frische, das Nonplusultra erreicht zu haben. Aber das konnte nicht schon alles sein und es war auch nicht seine Erfindung. Als Heranwachsender hatte Scott Momaday im Jemez Pueblo alias Walatowa alias Mą’ii Deeshglizh mehr mit den Navajos, Eigenbenennung Diné, zu tun, als mit dem eigenen Volk, den Kiowa. Das allem vorgeordnete Ziel der Diné ist aber, ständig und nicht nur in der Morgenstunde in Schönheit (hózhó) zu gehen, und zwar umfassend: mit Schönheit vor mir, Schönheit hinter mir, Schönheit über mir, Schönheit unter mir, Schönheit ringsum. Schon von dorther muß man keine architektonische Einöde aus lauter Morgenhäusern befürchten, neben dem Haus made of dawn wird sogleich der Gegenpol berufen, das Haus made of evening light. Zwischen diesen beiden Haupthäusern, wenn man sie so einschätzen darf, zeigen sich zahlreiche andere Häuser, das Haus made of dark cloud, das Haus made of male rain, das Haus made of dark mist, das Haus made of female rain, das Haus made of pollen, das Haus made of grasshoppers, und andere mehr noch, eine wahre Wunderwelt der Architektur. Man kann unterstellen, daß es sich bei dem Haus made of Dawn und dem Haus made of evening light um Versammlungsgebäude handelt, hier trifft sich der Stamm, um dann wieder zu den Wohnhäusern wie den Haus made of dark cloud und all den anderen zurückzukehren. Aber wer glaubt denn, wie hier suggeriert wird, an reale Bewegungen, weiß doch jeder, daß es Gebete sind, Behausungen der Seele von unersetzlichem Wert.
Otsedaha, the end.
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