Auf dem Bahnsteig
Nie habe er eine Uhr Uhr besessen, sagte Austerlitz, dem man zuerst auf dem Bahnhof Antwerpen begegnet war, weder einen Regulator noch einen Wecker noch eine Taschenuhr habe er besessen, und eine Armbanduhr schon gar nicht. Eine Uhr sei ihm immer wie etwas Lachhaftes vorgekommen, vielleicht weil er sich gegen die Macht der Zeit gesträubt und von dem sogenannten Zeitgeschehen sich ausgeschlossen habe. Ohne Uhr verflüchtigt sich die Zeit nicht, wohl aber die Illusion, man wisse, was die Zeit ist. Vielleicht kann man Einfluß nehmen auf die Zeit, sie in eine andere Richtung lavieren, sie vielleicht zur Umkehr bewegen. Jan Pradera plädiert für Umkehr und Neubeginn. Erstes Szenario: Er muß im Bahnhof Breslau noch auf seinen Nahverkehrszug warten, während gerade der Express anrollt und sogleich Fahrt aufnimmt. In diesem Augenblick stürmt Zbigniew Cybulski, bekannt als der polnische James Dean, auf den Bahnsteig und will noch auf den immer schneller fahrenden Zug aufspringen. Pradera breitet die Arme aus und läßt den verspäteten Cybulski nicht vorbei. Der ist verärgert und doch einsichtig, die Gefahr noch aufzuspringen bei dem bereits hohen Tempo war ersichtlich groß. Zweites Szenario: Pradera ist seinerseits bereits auf den anrollenden Expreßzug eingestiegen, als Cybulski auf den Bahnsteig rennt. Er hält ihn die Tür auf, faßt ihn am Arm und zieht ihn ohne Mühe in den Wagen. Bekanntlich ist es bei der an die Realität gebundenen Zeit anders gekommen, hier die Kurzfassung des realen Ablaufs: Dostał się pod koła, pokatułkalo go i kaput.
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