Dienstag, 8. August 2023

Rückzug

aus dem Geschehen

 

In Beyle hat er uns unter anderem mit Napoleon vertraut gemacht, in All’estero mit sich selbst. Er stellt sich seinem Publikum gleichsam vor, ist dabei aber nicht im besten Zustand. Die Hoffnung, mit einer Ortsveränderung über eine besonders ungute Zeit hinwegzukommen, erfüllt sich nicht. In der großen Stadt Wien findet er niemanden, mit dem er sprechen könnte, in Venedig dann ist es kaum anders, seine Hoffnungen erfüllen sich nicht. Irgendwann packt er in aller Eile seine Sachen und flüchtet mit dem Nachtzug nach Innsbruck. Am Brenner steigt niemand aus und niemand ein. Man hört das Brüllen namenloser Tiere auf einem Abstellgleis. Ist dies das Ende von allem? Keineswegs, sieben Jahre später ist er wieder am gleichen Ort, das Schreiben geht ihm auf wundersame Weise von der Hand, an Gesprächspartnern fehlt es nicht, da ist Luciana die Wirtin, die Franziskanerin und das Mädchen mit der Bunten Jacke im Zug, auch wenn beide schweigsam bleiben wie auch die Artistenfamilie im Konsulat, schließlich Salvatore, der ihn über den Stand der Dinge unterrichtet, mehr brauch es nicht. Seine eigene Bedeutung ist rückläufig, andere treten auf und entlasten ihn. Austerlitz macht ihn schließlich fast schon überflüssig. 

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