Dienstag, 1. Februar 2011

Pflastersteine

Aus dem Schattenreich
Kommentar
Schon beim Herumgehen im Gewinkel der Gassen, durch die Häuser und Höfe und vollends, wie ich, Schritt für Schritt bergan steigend, die unebenen Pflastersteine unter meinen Füßen spürte, war es mir, als sei ich auf diesem Weg schon einmal gegangen, als eröffnete sich mir, nicht durch die Anstrengung des Nachdenkens, sondern durch meine so lange betäubt gewesenen und jetzt wiedererwachten Sinne, die Erinnerung. Erinnerung auch an den Winkel in Brescia, wo ich auf ähnlichem Pflaster, aber am hellen Tag, Kindern Soldi verteilte. Erinnerung an eine Kirche in Verona, wo ich, ganz verlassen, nur unter dem leichten Zwang der Pflicht eines Vergnügungsreisenden und unter dem schweren Zwang eines in Nutzlosigkeit vergehenden Menschen, widerwillig eintrat, einen überlebensgroßen Zwerg sah, der sich unter dem Weihbecken krümmte, ein wenig umherging, mich niedersetzte und ebenso widerwillig hinausging, als sei draußen wieder eine gleiche Kirche Tor an Tor angebaut.

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