Wellengang
Die großen alten Meister Grünwald, Tiepolo, Pisanello, der allem, den Hauptdarstellern und den Komparsen, den Vögeln am Himmel, dem grün bewegten Wald und jedem einzelnen Blatt dieselbe, durch nichts geschmälerte Daseinsberechtigung zuspricht, der unvergleichliche Giotto, da Vincis fein gefiederte und gefächerte Zweige, unergründlich in ihrem scheinbar mit Gold oder Messing unterlegten Schwarzgrün, Turner an der Schwelle der Moderne, Hengge, wenig geachtet, obwohl das harte Leben der Waldarbeiter ihm so manches Denkmal verdankt, geachtet eher schon der der sich redlich mühende Meister der Krummenbacher Kapelle und schließlich die Meister der Taverne oder, wenn man so will, der Kaschemme.
Ein Seestück in einem mit goldener Ofenbronze gestrichenen knapp unter der Decke der PIZZERIA VERONA. Dargestellt ist ein Schiff, das auf einem türkisgrünen Wellenkamm mit schneeweißen Schaumkronen eben sich neigt, um in die unter seinem Bug sich öffnende Tiefe hinunterzustürzen. Das Seestück ist nur Teil einer umfassenden Innenraumgestaltung. Man nimmt Platz in einer mit Fischermetzen verhangenen Grotte, Boden und Wände sind in einem maritimen Blau gehalten und suggerieren, allseits von Wasser umgeben zu sein. Auf den Erzähler übt das Ensemble eine überraschend starke Wirkung aus, er muß sich an der Tischkante einhalten wie ein Seekranker an der Reling. Man kann das durchaus als eine Würdigung der eingebrachten Gestaltungskraft lesen.
Die großen alten Meister Grünwald, Tiepolo, Pisanello, der allem, den Hauptdarstellern und den Komparsen, den Vögeln am Himmel, dem grün bewegten Wald und jedem einzelnen Blatt dieselbe, durch nichts geschmälerte Daseinsberechtigung zuspricht, der unvergleichliche Giotto, da Vincis fein gefiederte und gefächerte Zweige, unergründlich in ihrem scheinbar mit Gold oder Messing unterlegten Schwarzgrün, Turner an der Schwelle der Moderne, Hengge, wenig geachtet, obwohl das harte Leben der Waldarbeiter ihm so manches Denkmal verdankt, geachtet eher schon der der sich redlich mühende Meister der Krummenbacher Kapelle und schließlich die Meister der Taverne oder, wenn man so will, der Kaschemme.
Ein Seestück in einem mit goldener Ofenbronze gestrichenen knapp unter der Decke der PIZZERIA VERONA. Dargestellt ist ein Schiff, das auf einem türkisgrünen Wellenkamm mit schneeweißen Schaumkronen eben sich neigt, um in die unter seinem Bug sich öffnende Tiefe hinunterzustürzen. Das Seestück ist nur Teil einer umfassenden Innenraumgestaltung. Man nimmt Platz in einer mit Fischermetzen verhangenen Grotte, Boden und Wände sind in einem maritimen Blau gehalten und suggerieren, allseits von Wasser umgeben zu sein. Auf den Erzähler übt das Ensemble eine überraschend starke Wirkung aus, er muß sich an der Tischkante einhalten wie ein Seekranker an der Reling. Man kann das durchaus als eine Würdigung der eingebrachten Gestaltungskraft lesen.
Die Freskomalerei im WADI HALFA bleibt dem Motiv des Seestücks treu, allerdings in der Form des Wüstenschiffs. Eine Karawane bewegt sich aus der fernsten Tiefe des Bildes heraus und über ein Wellengebirge von Dünen hinweg direkt auf den Betrachter zu. Die scheinbare Ungeschicktheit des Malers im Umgang mit der schwierigen Perspektive erweist sich in Wahrheit als eine besondere Kunstferigkeit, die die menschlichen Figuren sowohl als die Lasttiere in ihren Umrissen leicht verzerrt, so daß es, wenn man die Lider senkt, tatsächlich so ist, als erblicke man eine in der Helligkeit und Hitze zitternde Fata Morgana. Nicht umsonst und abgesehen von den köstlichen Gerichten schätzt Aurach das WADI HALFA höher als jedes andere Speiselokal, und insbesondere an Tagen, an denen er selbst mit Kohle gearbeitet und der pudrig feine Staub seine Haut mit einem metallischen Glanz imprägniert hatte, konnte es scheinen, als sei er soeben aus dem Wüstenbild herausgetreten und als gehöre er in es hinein.
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