Mittwoch, 3. Juli 2024

Ein Mensch

namens Blumfeld

Man hat ihn zu einem Kongreß nach Wien geschickt, Freude daran hat er nicht. Anschließend sucht er Triest, Venedig und Riva auf, eins ist nicht trister als das andere, schließlich führt es ihn zu einer Wasserheilanstalt, ob sie hilfreich ist bleibt im Dunkeln. Auffällig ist, daß er anscheinend nicht schreibt, vom Jäger Cracchus schreibt er erst deutlich später. Hatte er aber nicht schon an den Abenden während des Kongresses in Wien und abends in der Wasserheilanstalt geschrieben, von Blumfeld unter anderem? Blumfeld ist ein einsam lebender Mensch, ohne Frau und ohne Kinder. Manchmal denkt er an einen Hund als Gefährten, dann aber scheint er ihm doch wieder als zu schmutzig. Zudem kann der Hund krank werden. Auch die Bedienerindie ihm das Essen bringt, ist alles in allem nicht nach seinem Geschmack. An eine Katze oder an Kanarienvögel könnte er denken, nicht aber an ab eine Katze und an Kanarienvögel, die Katze würde die Kanarienvögel alsbald vertilgen. Vielleicht schafft sich Blumfeld doch einen Hund an. Währen er noch überlegt geschieht etwas unerwartetes, zwei Celluloidbälle  springen plötzlich durch die Wohnung. Im Vergleich zu den Hunden haben sie sowohl Vor- wie auch Nachteile. Wenn auch nur recht entfernt, ähneln die Bälle Gregor, beide Teile sind völlig überraschend, man muß sich darum nicht kümmern. Blumfeld ist verblüfft und dann verärgert, als er schlafen geht, trommeln die Bälle unter seinem Bett. Sein Schlaf ist traumlos aber unruhig. Der Bedienerin, für ihn ein begriffsstutziges Weib, ist er, als sie ihn weckt, in dieser Situation dankbar. Schließlich gelingt es ihm, die Bälle einzusperren, sie sind still, jedenfalls hört man sie nicht mehr. Blumfeld hat eine zweite Welt, die seines Berufes, das hatte man zunächst gar nicht erwartet, man vermutete einen wohlhabenden Mann ohne Berufsnotwendigkeit. Tatsächlich aber ist er eine leitende Person in einer Wäsche Fabrik, allerdings erst an zweiter Stelle, nach Ottomar, dem Chef, nicht ohne Problematik. Da sieht nun alles ganz anders aus. Blumfeld zieht es ohne Zögern zu seinem Bureau, es enthält einen Schreibtisch für Blumfeld und zwei Stehpulte für die Praktikanten. Ursprünglich hatte man es mit zehn Näherinnen zu tun, inzwischen sind es fünfzig oder sechzig, die Zahl der Praktikanten, was immer sie zu tun haben, ist beeindruckend. Die Näherinnen versorgt man mit Bonbons, eine Untat, die Blumfeld unterbindet. Unrat wird mit einem Besen entfernt. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen.

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