Mit dem Bewohner der Hütte sind wir bereits bekannt. Noch immer plagt ihn der gleiche obsessive Wunsch nach der entgültigen Vernichtung des benachbarten Schlosses, aus dem er ausgezogen ist. Es scheint jetzt klar, daß das Schloß gänzlich verlassen ist, aber wir erfahren das nur aus seinem Munde, und der ist nachweislich unzuverlässig. Vom Schloß vermittelt er uns den unhaltbaren Eindruck, es sei ganz aus Holz gebaut, repräsentative Gebäude wie Schlösser, Rathäuser, Philharmonien oder Sanatorien pflegen aber nicht in der reinen Holzbauweise errichtet zu werden. Es fehlen ihm aber für seine Vernichtungsphantasien die auf das Gestein spezialisierten Klopfkäfer und Totenuhren, die neben dem Häufchen puderfeines, blütenstaubähnliches Holzmehl einen ähnlichen, nur wesentlich größeren Haufen aus Steinmehl aufwerfen könnten. Wegen des augenblicklichen Regenwetters muß der Augenblick des Untergangs ohnehin verschoben werden, der Staubhaufen würde sogleich zerfließen in den Wasserlachen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, die baldige Rückbesinnung ist gewiß. Für den Augenblick aber läßt ihn das Regenwetter seinen Groll vergessen. Faszinierend die Bewegung der Tropfen, seine Augen folgen einem alten Mann, der in die nasse Wiese hineinläuft und er freut sich schon auf die Regenmusik in der Nacht. Am Morgen, wenn er aus der Hütte tritt, wird der Boden weich unter den Füßen sein, staubtrockenes Wetter aber ist schon angesagt.
Hütte im Regen
Hütte im Regen
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