Dienstag, 22. November 2011

Hütte beim Schloß

Ich sehe das Schloß auf seinem erhobenen Platz, sehe alles zugleich, das Gebäude in seiner Gesamtheit sowohl als jede kleinste Einzelheit, und ich weiß, daß das Fachwerk, das Dachstuhlgebälk, der Türstock und die Paneele, die Böden, Dielen und Stiegen, die Geländer und Balustraden, die Rahmungen und Gesimse unter der Oberfläche restlos bereits ausgehöhlt sind und daß jeden Augenblick, wenn der aus der blinden Heerschar der Käfer auserwählte mit einem letzten Schaben seines Kieferrands den letzten, schon gar nicht mehr materiellen Widerstand durchbricht, alles in sich zusammensinken wird. Selbst wohne ich schon die längste Zeit, wie viele andere auch, in einer der Hütten in gehöriger Entfernung vom Hautgebäude. Wenn ich abends in meine Hütte komme, finde ich die Streichhölzer nicht, borge sie mir in der Nachbarhütte aus und leuchte unter den Tisch, ob sie nicht vielleicht heruntergefallen wären. Dort sind sie nicht, dagegen steht dort das Wasserglas. Allmählich zeigt sich, daß die Sandalen hinter dem Wandspiegel, die Zündhölzchen auf einem Fensterbrett sind, der Handspiegel an einer vorspringenden Ecke hängt. Der Nachttopf steht auf dem Schrank, die Education sentimental ist im Kopfkissen, ein Kleiderhaken unter dem Leintuch, das Reisetintenfaß und ein naßgemachter Waschlappen im Bett. Alles zur Strafe, weil ich nicht ...

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