Dienstag, 9. Juli 2019

Revolutionäre

Generationskonflikt

Von Generationskonflikten wird kaum berichtet, die Erwachsenen, Austerlitz, Bereyter, Aurach &c. blicken auf eine glückliche Kindheit zurück, die von außen her abgebrochen und gleichsam versiegelt wurde, bevor es auch nur zu Mißtönen hätte kommen können. Austerlitz' Schwierigkeiten mit seinen Adoptiveltern in Wales lassen sich nicht als Generationskonfkikt deuten. Adelwarths Kindheit, die eigentlich gar keine war, verlief unter so kargen Bedingungen, daß für Konflikte kein Platz war. Luise Lanzberg, Aurachs Mutter, berichtet in ihren Aufzeichnungen von einem Herrn Mandel, der seit langem am Plan eines Reichs arbeite, in dem nie etwas sich ereigne, denn nichts war ihm so verhaßt wie Unternehmungen, Entwicklungen, Geschehnisse, Veränderungen und Vorfälle jedweder Art. Seine Tochter Laura hingegen war für die Revolution. Auch die Überlegungen des Vaters aber und die von ihm entworfene Gesellschaftsvision lassen sich durchaus als revolutionär einordnen, gern würde man mehr über Planung und Gestalt seines Sonnenstaates erfahren. Daß es aufgrund der unterschiedlichen Revolutionsbegriffe zu Spannungen zwischen Vater und Tochter gekommen wäre, davon ist nicht die Rede. Im übrigen wird der Revolutionsbegriff der Tochter nicht näher erläutert.

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