Sonntag, 20. März 2022

Befreit

 Blick nach vorn

Der Dichter sieht sich befreit von der Menschheit, deren bauliche Hinterlassenschaft noch sichtbar ist. An lebenden Gestalten trifft er in Orford nur einen verängstigten Hasen und den Fährmann, der ihn übersetzt auf die Insel. Die Insel war im frühen neunzehnten Jahrhundert für Zivilpersonen gesperrt wegen geheimer militärischer Forschungen und Versuchen. Später gingen Gerüchte um, die Versuche seien teilweise nach hinten losgegangen und hätten nicht wenigen Briten den Garaus beschert, verifizieren läßt sich das nicht. Der Wanderer auf der Insel kann jetzt jedenfalls ein exemplarisches Abbild der vom Menschen befreiten Erde betrachten. Die ringsum mit Unmengen von Steinen zugeschütteten Betongehäuse, in denen Hundertschaften von Technikern an der Entwicklung neuer Waffensysteme gearbeitet hatten, nehmen sich aus der Entfernung wie Hügelgräber aus. Mehrere tempel- oder pagodenartige Bauten könnten auf einen asiatischen Einfluß hinzudeuten. Einerseits ergibt sich der Eindruck einer geheimnisvollen Insel der Toten, dann wieder scheinen es in einem Vorausblick Überreste unserer eigenen, in naher Zukunft schon zugrunde gehende  Zivilisation zu sein, nicht auszuschließen auch sind frühzeitliche, megalithische Zeugen. Ein nachhaltig gelichtetes Gelände in jedem Fall, das einen klaren Blick in die Zukunft erlaubt.

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