Sonntag, 14. September 2025

Die Welt

und Wir

Porträt von Sarito Carrol. 

Zunächst war nichts, es gab es nicht einmal das Nichts, weil es gar nichts gab. Dann rührte sich die Welt ein wenig, das wußte man aber nicht, weil niemand etwas wissen konnte. Später hieß es, es habe Tiere gegeben, davon wußte man aber nichts, man wußte von gar nichts und konnte auch nichts wissen. Dann zeigten sich die ersten Tiere, von denen aber niemand etwas wußte, weil es keine Menschen gab. Dann kamen die ersten Tiere, die fast schon Menschen waren, aber noch keine rechten Menschen, sie konnten nicht sprechen, sie gaben aber Laute von sich wie die Tiere. Dann fingen die Menschen an zu sprechen, man konnte aber noch nicht von Sprechen sprechen, langsam aber wurde aus dem Sprechen ein echtes Sprechen. Überall hörte man das Sprechen, man konnte es aber nicht verstehen, weil jeder anders sprach. Dann sprach man untereinander ähnlich, und dabei ist es geblieben, die Menschen sprechen hunderte von Sprachen, auf die eine oder andere Art und Sprache können sie sich aber doch verständigen. Was aber wissen wir von unserer Welt, die nicht die unsere Welt ist, niemand weiß, woher unsere Welt gekommen ist und wie lange sie bleiben wird. Vielleicht verschwindet sie ganz, sie verschwindet dahin, wo sie zunächst war, darüber sollten wir aber nicht so sehr nachdenken. Wir leben in unserer Welt und haben leider keine zweite Welt, leider, denn unsere Welt ist nicht perfekt, aber sie macht uns doch viel Freude. Geben wir uns zufrieden mit unserer Welt, der eine ist so, der andere anders, wir leben so dahin, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen. Wir leben so dahin, die einen so, die anderen anders. Die Kinder kommen in die Welt, ohne von der Welt etwas zu wissen, das ändert sich dann, sie lernen Lesen und Schreiben, die meisten jedenfalls. Man entweicht dem wahren Leben, das nichts als der Tod ist. Die einen entweichen dem Leben, die anderen entweichen anderem. Einige verlassen sich auf die Literatur, das ist nicht das Dümmste, es gibt Dostojewski, Beckett und viele andere, an die man grade denkt, und auch solche, deren Produkte man schnell in den Müll wirft. Die Menschen. Vielleicht sollten wir zurückgehen auf den Status der Affen. Menschenaffen  und Affenmenschen, vieles spricht dafür.

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