Im Oktober 1980 hatte er sich von der mehr als zwanzig Jahren bewohnten englischen Grafschaft gelöst und war nach Wien gefahren, in der Hoffnung durch eine Ortsveränderung über eine besonders ungute Zeit hinwegzukommen. Im Oktober 1992 machte er sich auf eine Fußreise durch die Grafschaft Suffolk in der Hoffnung, der nach dem Abschluß einer größeren Arbeit der sich ausbreitenden Leere zu entkommen. In beiden Fällen ein ähnlicher Anlaß, Hoffnung auf Erholung nach einer unguten Zeit, und doch unterschiedliche, wenn nicht gegenteiliger Verläufe, 1980 trotz Anstrengungen kein Hinwegkommen über die ungute Zeit, vielmehr Verschlechterung der Lage, 1992 eine mehr oder weniger gelingende mehrtätige Wanderung. Der mißlungene Versuch von 1980 war offenbar einmalig, er hatte keinen Vorgänger und wird sich auch nicht wiederholt haben. Was vor 1980 war, bleibt im Dunklen, was aber wird nachher sein? Wohl eine Annäherung an 1992, nicht immer aber hatte das Wandern den Vorzug. Unter anderem Bereyters Freitod hatte eine Reise nach Österreich und Deutschland zur Folge, ausgewanderte Verwandten eine Reise in die USA, Erholungsreisen im engeren Sinne waren das nicht.
Dienstag, 23. Januar 2024
Mittwoch, 10. Januar 2024
Hasen
Abwarten, sich entscheiden
Ein ungewöhnlich großer Hase lief ihm in der Frühe plötzlich über den Weg, um drei Uhr in der Frühe. Er selbst trat hervor aus seiner Hütte und machte einen Ausflug in die Felder, und plötzlich lief ihm dieser Hase sozusagen über die Füße. Er sprang daraufhin zurück und fiel rücklings um. Der Hase machte einen großen Satz in die Luft, er, der Wanderer, aber mußte lauthals lachen. Das war schon seltsam, dieses Lachen mitten in den Feldern. Alles still und leer bei Tagesanbruch, und dann dieses Lachen.
Manches Tier, insbesondere aber der Hase
hält sich lange bedeckt, um dann aber, wenn es ihm notwendig erscheint, mit
voller Wucht und hohem Tempo hervorzubrechen, für einen Augenblick verborgen zwischen den
Grasbüscheln am Wegrand, um dann wieder mit zwei Haken im Feld zu
verschwinden. Andere erleben das anders. Der Hase, so heißt es, mußte zusammengekauert mit rasend
klopfenden Herzen an seinem Platz ausgeharrt haben, bis es beinah zu spät war
sein Leben zu retten. Der winzige Augenblick, als die Lähmung, die ihn ergriffen
hatte, schlug um in die panische Bewegung der Flucht, war die allerletzte
ihm offenstehende Rettung, so heißt es. War es wirklich so, daß ein Hase nichts anderes als Panik im Versteck und Panik in der Flucht erlebt? Muß man nicht eher annehmen, daß ein Hase mit Bedacht solange im Versteck bleibt, wie es ratsam ist, ohne die Übersicht zu verlieren, und daß er bedacht und ohne Panik in dem Augenblick hervorbricht, wie es in der Situation wiederum ratsam ist? Ist ein Hasenleben nur in Panik möglich? - Stachura amüsiert sich über seinen Sturz und beachtet den Hasen weiter nicht.