Man spürte gleich, es würde nicht gutgehen, die Ortsveränderung erfüllte keineswegs die Erwartungen, alles wurde nur noch schlimmer. Erst die Begegnung mit Malachio, dem Astrophysiker, ließ aufatmen, vor allem die gemeinsame Bootsfahrt durch die Kanäle der Stadt Venedig. Der Rückfall aber ließ nicht lange aus sich warten. Nun ist er, offenbar als einziger Gast, in einer Pizzeria eingekehrt, glücklich wird er nicht, den Teller mit der nur zur Hälfte gegessenen Pizza muß er beiseite schieben. Er vermochte nicht, den Kellner herbeizurufen und die Rechnung zu verlangen. Irgendwann bringt der Kellner von sich aus die Rechnung. Er legt 10 000 Lire auf den Teller, rafft die Zeitung zusammen, stürzt auf die Straße hinaus, ruft ein Taxi und fährt ins Hotel zurück, packt in aller Eile seine Sachen und flüchtet mit dem Nachtzug. Sieben Jahre später, wieder zunächst in Venedig und dann in Verona, haben sich die Dinge weitgehend geklärt.
Samstag, 17. Februar 2024
Freitag, 9. Februar 2024
Familie
Auf seinen länger andauernden
Unternehmungen ist er immer allein, inwieweit er Kontakt mit seiner Familie
hält, erfährt man nicht, dann und wann wird er mit dem Auto von seiner Frau zurückgeholt.
Sted, der für längere Zeit in Mexiko lebt, meldet bald schon drei Schreiben von
Zita, kurz darauf insgesamt acht Briefe, sodann elf und zwölf, schließlich
zwanzig (dwudiesta), dreißig und vierzig einem Publikum, vorgelesen werden die Briefe selbstverständlich
nicht. Naturgemäß waren Steds Briefe an Zita zahlenmäßig nicht geringer, in diesem Zusammenhang aber waren sie nicht von Interesse.
Freitag, 2. Februar 2024
Schlaf
und Wachen
In der Nacht kam er kaum zur Ruhe, so daß er in aller Frühe aufbricht und sich ziellos auf den Weg macht in der Leopoldstadt, der inneren Stadt und in der Josefstadt. Genaueres über seinen Schlaf erfährt man nicht, da ist sein polnischer Kollege deutlich detaillierter. Eine mörderische Nacht stand ihm zuvor, er konnte nicht schlafen. Die verschiedensten Dinge gingen ihm durch den Kopf. Er rauchte Zigaretten, weiter geschah nichts. Er konnte nicht schreiben, nicht einmal lesen. Er hätte Zyta schreiben können, aber das wollte er nicht, wollte sie nicht deprimieren, sie mit seinem krankhaften Zustand behelligen. Um drei Uhr morgens öffnete er ein Flasche mit einem halben Liter Vogelbeerwein, trank ihn in kleinen Schlucken und rauchte dazu Zigaretten. Und legte sich aufs Bett. Alpträume quälten ihn, er ängstigte sich, eine schreckliche Nacht. Angespannte Lippen, die er zurückhalten mußte, ein heißes Fieber schien ihn zu quälen. Er schlief ein gegen sechs in der Frühe. Gegen halb sieben weckte ihn der Hausmeister.