Montag, 7. Oktober 2024

Pavese und Stachura

Todesfroh

Cesare Pavese, der Italiener, und Edward Stachura, der Pole, haben sich nicht gekannt, ihre Bücher haben einen unterschiedlichen Klang, die beiden Autoren ähneln sich nur darin, daß sie sich, der eine und der andere, im Alter von gut vierzig Jahren umgebracht haben. Pavese hatte nach eigener Einschätzung und nach Einschätzung der Leser seine beste Erzählung (La luna e i falo) abgeschlossen und sich auf den Höhepunkt seiner literarischen Könnens nur wenigen Tage später, ohne klaren und einleuchtenden Anlaß und zum Entsetzen seiner langjährigen Leser, vergiftet. Nach eigenen Worten war er mit seinem Leben so zufrieden wie mit seinem Tod zufrieden. Stachura war nach Abschluß seiner zwei Romane (Cala jaskrawosc und Siekierezada) und einer Reihe von Kurzgeschichten mit seinem weiteren Schreiben literarisch am Ende. Als er getrennt von seiner Frau im Ausland wohnte, waren die beiden ein Herz und eine Seele, nach seiner Rückkehr dann bald nicht mehr, man weiß nicht warum. Stachura deutet bereits in seinem zweiten und wohl besten Roman seinen Tod auf der erzählten Grundlage eines schlimmen Schneesturms an. Einige dachte zudem an den gescheiterten Umgang mit der geliebten Frau, andere dachten anders. Der Zusammenleben dann mit seiner geliebten alten Mutter schien Stachura zu retten. Er erhängt sich aber unerwartet während eines kurzen Aufenthalts in Warschau.

 
                                                                          

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