Samstag, 2. November 2024

Vater und Mutter

 Nicht einfach

Nur selten sind Väter und Söhne der gleichen Meinung oder ein Vater einverstanden mit seinem Sohn. Kafka hat den Eindruck, daß er unter der ständigen Aufsicht und Störung des Vaters nichts erlernen kann, er täuscht sich. Zu seinem Erstaunen erreicht er in der Schule die besten Zäsuren und die Anerkennung der Lehrer. Schon bald verdient er selbst sein Brot. Anders als Vater und Sohn und weitaus freundlicher verhalten sich die Väter zur Tochter. Die Mutter ihrerseits liebt in der Regel besonders den Sohn, kommt meistens aber auch mit den Töchtern gut zurecht. Kafka nähert sich der einen oder der anderen Frau, weit gegenüber allem anderen fesselt ihn aber das Schreiben, zu einer Ehe kommt es nicht. Was den Haß des Vaters anbelangt, geht Edward Stachura Vaters weit über alles hinaus. Stachura mußte vor dem Vater für längere Zeit wahrhaftig fliehen, er war für längere Zeit verschwunden. Später sieht man Besserung und Frieden, Vater und Sohn arbeiten und sprechen miteinander. Unabhängig davon ist der Sohn aber bald schon verstört, es mag zusammenhängen mit der Trennung von Zyta Orszyn, seiner Frau. Er gerät unter einen Zug, zunächst ohne tiefgreifende Verletzungen und Schmerzen. Er wohnt dann zunächst bei seiner Mutter, die alles Denkbare für ihn tut. Er staunt über ihr mehr als liebevolles Verhalten, weit mehr als bloße Zuneigung, selbstverständlich ist für sie der regelmäßige Kirchgang und Gottes Hilfe. Alles scheint sich zum Guten und zu einem neuen Leben zu entwickeln. In Warschau sind einige einfache Dinge zu ordnen und dann zurück zur Mutter. Am 24. Juli 1979 hat Stachura sich in seiner Warschauer Wohnung erhängt.



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