Den Strand entlang
Für seine
europäischen Reisen ist das Automobil kaum von Bedeutung, Wien und Venedig
erreicht er mit der Eisenbahn, von dort ausgehend kleinere Ortschaften mit
dem Bus. In einer großen Stadt wie Mailand greift er vielleicht auf ein Taxi
zurück, jedenfalls aber sitzt er nicht am Steuer eines Fahrzeugs. Ganz anders ist die Lage bei den Ausflügen nach
Amerika, von Eisenbahnzüge ist nicht die Rede, die notwendigen Fahrten werden
mit dem Auto erledigt. Den Verkehr außerhalb der großen Städte kann man als
human bezeichnen, die zugelassene Geschwindigkeit ist aus hiesiger Sicht überraschend niedrig,
Überholvorgänge ziehen sich über eine längere Zeit hin, fast kann man mit dem
Partner auf der Überholspur nähere Bekanntschaft schließen. Den Onkel Kasimir
seinerseits hält es in der Wohnung nicht länger aus, I have got to get out oft
the house! Sein Begleiter rechnet wohl mit einem Spaziergang, der Onkel Kasimir aber
steigt ins Auto, das er dann allerdings nur im Schrittempo bewegt. Zum einen
sind die Amerikaner mit ihrem Mobil so gut wie verwachsen und zum anderen läßt
sich in einem so bedächtig dahingleitenden Fahrzeug ebenso gut und doch auf andere Weise erzählen als beim Spazierengehen. Man bewegt sich wie umhüllt, gleitet wohlbehütet
dahin und kann ohne Hast die anstehenden Themen behandeln. Der im Sommer vom
Ferienvolk bedrängte Hafen liegt jetzt still da, das Tafelwerk scheppert nur
leise, verschlossen auch der als Lebkuchenhäuschen gestalte Siop goffi. Kasimir
stellt den Wagen ab, den scharfen Nordostwind im Rücken gehen beide den Strand
entlang, man sollte sie nun in Ruhe lassen.
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