Maskenball
Gegen Mitternacht fährt Selysses mit dem Venezianer Malachio in einem Boot in die Kanäle der Lagunenstadt hinein. Zum Abschied dann verabschiedet Malachio sich mit dem Ruf: Ci vediamo a Gerusalemme. Als Selysses am nächsten Morgen, noch im Finsteren, erwacht, fragt er sich, was Malachio mit diesen Worten gemeint haben könnte. In einem Hotel in Wien hört Modianos Erzähler in Vestiaire de l'enfance, wie sich im Nachbarzimmer ein Paar streitet. Dann Stille. Und dann wieder die Frau, une Française, d'une voix cinglante: Tu prends mon cul pour un bal masqué? Cette phrase, gesteht Jean Moreno, der sich inzwischen J. Sarano nennt, après tant d'années, garde encore, pour moi, son mystère. In der Tat, zwei nächtliche Rufe mit einem Tenor, wie er unterschiedlicher nicht sein könnte, aber beide gleichermaßen erfüllt von einem tiefen Geheimnis.
Donnerstag, 5. Februar 2015
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