Samstag, 14. Dezember 2024

Anfang und Ende

Paplo

Kafkas mag, was die Absonderlichkeiten anbelangt, auf seine Art ähnlich eigentümlich wie Pavese sein oder vielleicht auch nicht, die Unterschiede sind jedenfalls groß. Kafkas Figuren haben vordringlich mit Beamten seltsamer Art zu tun, Parvese mit weiter nicht auffälligen Jugendlichen. Von Paveses einzigartiger Begeisterung zu den Hügeln weiß Kafka nichts, die Hügel aber noch schöne, die Pflanzen und die Bäume scheinen wichtiger und klüger zu sein als die Menschen, eine Überlegung, die Kafka ganz und gar fremd wäre. Mehr noch als die Bäume begeistern die kahlen Hügel, die aussehen wie Asche, quelle colline spleta che sembrano cenere, das ganze ist ein Tanz. Pavese erzählt nicht von den Kindern und nicht von den Alten, sein Personal muß um die zwanzig Jahre alt sein und kaum älter als vierzig, sie haben kein festes Einkommen und keinen festen Beruf. Die Weisheit der Alten, wenn es diese Weisheit denn gäbe, wird nicht wahrgenommen. Pavese ist dann auch in diesem frühzeitigen Alter aus dem Leben gegangen, wie im übrigen auch Kafka, der eine freiwillig, der andere unfreiwillig dank einer Krankheit. Der Tod ist aber längst nicht alles solange man lebt, der beschwerliche Umgang mit den Frauen einerseits und den Männern andererseits ist schwankend und anscheinend endlos für Paplo den Musikanten, wer glaubt, man habe bald die Gemeinsamkeit erreicht, täuscht sich. Nicht nur der Musikant leidet unter sich ausweitenden Faschismus.



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