Der Titel ist dem Eingangssatz von Robert Walsers Kleist in Thun entlehnt. Hier nun hat Sebald sich enge Freunde zu intensiven Gesprächen in die Stille eines Landhauses eingeladen. Es sind durchweg Alemannen, wenn man denn den aus Genf gebürtigen Jean-Jacques Rousseau als Randalemannen durchgehen lassen will, etwas wagemutig, aber schließlich ist die Westschweiz ein franko-alemannisches Misch- und Übergangsgebiet, im Kanton Bern etwa gibt es auch nach der Abtrennung des Kantons Jura noch eine frankophone Minderheit. Der Rousseauaufsatz hat aber in jedem Fall eine Sonderstellung in dem Buch, es ist das ganz und gar literarische Bildnis eines Literaten und könnte gut zwischen den Bildnissen des Vicomte de Chateaubriand und des Algernon Swinburne in den Ringen des Saturn hängen, wenn sich denn auf der englischen Wallfahrt ein Anknüpfungspunkt ergeben hätte. Mörike, noch mehr aber den zwei Schweizerbürgern Keller und Robert Walser und dem Schweizergrenzbürger Hebel nähert sich Sebald mit der tiefen Liebe des Dichterfreundes aber auch mit dem Handwerkszeug des Literaturwissenschaftlers. Der letzte Aufsatz betrifft Jan Peter Tripp und auch der hat eine Sonderstellung, einmal weil Tripp nicht Literat, sondern Maler ist und zum anderen, weil er ein Freund Sebalds zu Lebzeiten war, diesseits der Trennlinie des Todes, einer immer erwähnenswehrten Linie, auch wenn Sebald sie für die Toten nach Möglichkeit durchlässig gestaltet hat.
Samstag, 24. Oktober 2009
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