Nursery
Nabokow, wie jeder weiß, hatte sich, als er zu Geld gekommen war, auf Dauer im Montreux Palace eingemietet, Dylan Thomas hat sich im Chelsea Hotel New York mit Bedacht und Methode aus dem Leben getrunken, das Hotelzimmer also in ein Sterbe-, zunächst aber in ein Krankenzimmer verwandelt. Morden, der Protagonist in Banvilles Roman The Sea, vergleicht die Vorzüge des Hotel- mit denen des Krankenhauszimmers. Hotel rooms are always impatient for us to be gone. Hospital rooms, on the contrary are there to make us stay and be content. They have a soothing suggestion of the nursery, the miniature hand-basin in the corner with its demure little towel and the bed, of course, with its wheels and levers, where one might sleep and dream, and be watched over, and cared for, and never, not ever, die. I wonder if I could rent one, a hospital room, and work there, live there, even. Selysses hat, soweit uns bekannt, derlei Überlegungen nicht angestellt, so unbefriedigend, wie seine Hotelübernachtungen mehrheitlich verlaufen, hätte er sich aber womöglich überzeugen lassen. Die Einweisung in das Spital der Provinzhauptstadt Norwich nimmt er trotz des bedenklichen Zustands einer nahezu gänzlichen Unbeweglichkeit ausgesprochen gelassen hin. Das Schrumpfen der Außenwelt auf ein farbloses Stück Himmel im Rahmen des Fensters scheint er eher zu begrüßen. Geradezu euphorisch aber wird die Stimmung nach der Operation. In seinem eisernen Gitterbett fühlte er sich wie ein Ballonreisender, der schwerelos dahingleitet durch das ringsum ihn sich auftürmende Wolkengebilde. Droben am Himmel waren die Sterne, winzige Goldpunkte, in die Öde gestreut. An sein Ohr drangen durch die dröhnende Leere die Stimmen der beiden Schwestern, die ihm den Puls maßen und ab und zu die Lippen netzten. Katy und Lizzie hießen die beiden Wesen, die ihn von fern an die beiden Leserinnen im Zug nach Mailand, die Franziskanerin und das Mädchen in der bunten Jacke, erinnerten. Warum sollte er dieses paradiesische Krankenhauszimmer je wieder verlassen, so wie Le Strange ein Garteneremit, wäre er, wenn er bliebe, fortan ein Spitaleremit. Die englische Wallfahrt müßte deswegen nicht ausfallen, er wäre nicht in einer geschlossenen Anstalt.
Nabokow, wie jeder weiß, hatte sich, als er zu Geld gekommen war, auf Dauer im Montreux Palace eingemietet, Dylan Thomas hat sich im Chelsea Hotel New York mit Bedacht und Methode aus dem Leben getrunken, das Hotelzimmer also in ein Sterbe-, zunächst aber in ein Krankenzimmer verwandelt. Morden, der Protagonist in Banvilles Roman The Sea, vergleicht die Vorzüge des Hotel- mit denen des Krankenhauszimmers. Hotel rooms are always impatient for us to be gone. Hospital rooms, on the contrary are there to make us stay and be content. They have a soothing suggestion of the nursery, the miniature hand-basin in the corner with its demure little towel and the bed, of course, with its wheels and levers, where one might sleep and dream, and be watched over, and cared for, and never, not ever, die. I wonder if I could rent one, a hospital room, and work there, live there, even. Selysses hat, soweit uns bekannt, derlei Überlegungen nicht angestellt, so unbefriedigend, wie seine Hotelübernachtungen mehrheitlich verlaufen, hätte er sich aber womöglich überzeugen lassen. Die Einweisung in das Spital der Provinzhauptstadt Norwich nimmt er trotz des bedenklichen Zustands einer nahezu gänzlichen Unbeweglichkeit ausgesprochen gelassen hin. Das Schrumpfen der Außenwelt auf ein farbloses Stück Himmel im Rahmen des Fensters scheint er eher zu begrüßen. Geradezu euphorisch aber wird die Stimmung nach der Operation. In seinem eisernen Gitterbett fühlte er sich wie ein Ballonreisender, der schwerelos dahingleitet durch das ringsum ihn sich auftürmende Wolkengebilde. Droben am Himmel waren die Sterne, winzige Goldpunkte, in die Öde gestreut. An sein Ohr drangen durch die dröhnende Leere die Stimmen der beiden Schwestern, die ihm den Puls maßen und ab und zu die Lippen netzten. Katy und Lizzie hießen die beiden Wesen, die ihn von fern an die beiden Leserinnen im Zug nach Mailand, die Franziskanerin und das Mädchen in der bunten Jacke, erinnerten. Warum sollte er dieses paradiesische Krankenhauszimmer je wieder verlassen, so wie Le Strange ein Garteneremit, wäre er, wenn er bliebe, fortan ein Spitaleremit. Die englische Wallfahrt müßte deswegen nicht ausfallen, er wäre nicht in einer geschlossenen Anstalt.
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