Dienstag, 15. August 2017

Belacqua

Zu schlaff

Man ist verwundert, bei jemandem, der das ganz und gar Unverständliche gern unter die Rubrik brachte, C’est là du gaélique pour moi -, bei Beckett mit anderen Worten, auf den Satz zu stoßen: On ne verra plus son semblable, ist es doch, in angemessener Übersetzung, die bei Tomás Ó Criomhthain immer wieder auftretende und dann von Flann O’Brien, halb in satirischer Absicht, halb bestätigend, wieder aufgegriffene Sentenz, Ná beidh ár leithéidí aris ann (seinesgleichen wird man nie wieder sehen) eine Sentenz, die als Motto alle großen melancholischen Werken schmücken könnte, naturgemäß auch das Werk Sebalds. Dantes Dualismus ist aber schwer auf dem Wege der Melancholie zu entkommen, und in vielen, endlos vielen Fällen müßte die Sentenz lauten, Wenn man doch nur so einen wie ihn niemals wieder sehen müßte. Beckett selbst hatte sich bereits als noch sehr junger Mann Belacqua aus dem vierten Canto des Purgatorio als Namenspatron erwählt, eine Gestalt zu schlaff, um das Paradies zu erreichen, zu schlaff aber auch, um den Weg bergab in die Hölle zu gehen.

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