Donnerstag, 12. Juli 2018

Gelächter

W serce nóż

Wenn jemand ein über den Sätzen des Dichters schwebendes Lächeln verspürt, ein eher wehmütiges Lächeln, taki raczej rzewny uśmiech - wenn er dieses Lächeln also verspürt, muß er sich nicht wundern, nie Gelächter zu hören. Fast mehr noch als das Grauen ist das Gelächter dem Lächeln unzuträglich, nirgends in der Prosa des Dichters ist von schallendem Lachen die Rede, es könnte allenfalls scheinen, als seien die Rufe des Venezianers Malachio begleitet von einem Gelächter in der Nacht, risate al buio: Brucia continuamente und Ci vediamo a Gerusaleme. An sich ist gegen das Lachen nichts einzuwenden, man geht durch die menschenleeren nachmittäglichen Straßen eines kleinen Städtchens und hört nicht weit entfernt ein ansteckendes Lachen, man geht hin und fragt: Warum lachen Sie? – Nur so, über meine Gedanken -, und man lacht mit wie dumm, ohne zu wissen, worum es geht. Dann aber hört man irgendwann das schreckliche Lachen einer betrunkenen Frau, ein Lachen, das die große schmerzliche würdevolle Betrübnis der Welt, wielki bolesny dostojny smutek świata, beleidigt. Wer es hört, dem vergeht jedes Lachen. Das Lächeln nur ist Hüter der Betrübnis der Welt, und es kann sein, daß jemand mit einem Lächeln auf den Lippen ein Lächeln auf die Lippen der anderen zaubert, sich selbst aber langsam ein Messer ins Herz bohrt, wbija sobie powoli w serce nóż.

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