Abermals ist Selysses zur Kur,
diesmal in der Schweiz, in einer Wasserheilanstalt. Gleich zu Anfang
überqueren wir mit ihm einen See und im weiteren Verlauf sehen wir vom
Gebirge herab auf den Lac Léman, um den es sich dann wohl auch eingangs
gehandelt hat. Während die Landschaft sich vorzüglich auch schon durch
das Waggonfenster betrachten läßt, versteht man die Menschen, und
besonders dann, wenn es ältere Schweizer Frauen sind, doch besser vom festen Boden aus. Eine gleichsam ethnographische
Betrachtung der Eingeborenen gewinnt, zumindest in der Einleitungsphase, erstaunlicherweise noch Schärfe,
wenn die Sprache der Forschungsobjekte nicht zu verstehen ist, obwohl
sie sich, das sei angemerkt, in einer Spielart des Deutschen
unterhalten. In der zweiten Phase der Erforschung ist dann aber doch auf die Literatur
zurückzugreifen, und hier, so wird uns verraten, soll C.F. Meyer ergiebiger sein als G. Keller oder R.
Walser. Die genannten drei bedienen sich des Hochdeutschen, nur Hebel
hat zeitweise auch auf die Mundart zurückgriffen. Ein literarisches
Urteil ist im übrigen nicht impliziert, es geht allein um den
völkerkundlichen Ertrag.
17.09.1911
Land und Leute
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