Kto zna, niech powie
Verbunden untereinander durch die weit über die Landesgrenzen hinaus für ihren Extremismus bekannte Tiroler Trunksucht, verbreiteten sich diese teils kaum erst aus dem bürgerlichen Leben ausgeschiedenen, teils ganz und gar zerrütteten Tiroler Sandler, die durch die Bank einen Zug ins Philosophische, ja sogar ins Theologische hatten, über das Tagesgeschehen sowohl als über den Grund aller Dinge, wobei es regelmäßig gerade denjenigen, die besonders lauthals das Wort ergriffen, mitten im Satz die Rede verschlug oder aber sie winkten voller Verachtung ab, weil sie den Gedanken, den sie gerade noch im Kopf gehabt hatten, nicht mehr in Worte fassen konnten. – Scherz, Satire, Ironie und obendrein auch tiefere Bedeutung. Nicht nur, daß Sandler und Literaten zu nicht geringem Teil Brüder im Trunk sind, Slawen und Kelten vorneweg, Joyce, Beckett, O’Brien, drei whyskeytreue Großmeister der Prosa, andere noch wären zu nennen, zu schweigen von Brendan Behan, der sich selbst als drinker with a writing problem gesehen hat. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern einmal um das Nebeneinander und den Wechsel von Philosophischem, ja Theologischem auf der einen und Tagesgeschehen auf der anderen Seite und sodann um das Abwinken mitten in der Rede. Calej prawdy nie znam, kto zna, niech powie, die volle Wahrheit kenne ich nicht, wer sie kennt, soll es sagen und sie verkünden. Dieser Satz könnte in Stachuras Erzählungen als festes Scharnier dienen beim immer wieder stattfindenden Wechsel vom grellen Licht der Wahrheit zur Sauerkrautherstellung oder zum Holzfällen oder ähnlichen Dingen, von der Philosophie zum Tagesgeschehen und dann wieder zurück vom Tagesgeschehen zur Philosophie. Wichtig ist, daß kein Gefälle besteht zwischen Philosophie und Sauerkraut, Prosa darf sich am vermeintlich Höherwertigen nicht festbeißen, es muß ihr notfalls mitten im Satz die Rede verschlagen, sie muß abwinken, wenn auch nicht voller Verachtung. Die Schwindel.Gefühle sind bestimmt vom Rhythmus des Ankommens, Abreisens, Gehens, Stehenbleibens und Weitergehens.
Verbunden untereinander durch die weit über die Landesgrenzen hinaus für ihren Extremismus bekannte Tiroler Trunksucht, verbreiteten sich diese teils kaum erst aus dem bürgerlichen Leben ausgeschiedenen, teils ganz und gar zerrütteten Tiroler Sandler, die durch die Bank einen Zug ins Philosophische, ja sogar ins Theologische hatten, über das Tagesgeschehen sowohl als über den Grund aller Dinge, wobei es regelmäßig gerade denjenigen, die besonders lauthals das Wort ergriffen, mitten im Satz die Rede verschlug oder aber sie winkten voller Verachtung ab, weil sie den Gedanken, den sie gerade noch im Kopf gehabt hatten, nicht mehr in Worte fassen konnten. – Scherz, Satire, Ironie und obendrein auch tiefere Bedeutung. Nicht nur, daß Sandler und Literaten zu nicht geringem Teil Brüder im Trunk sind, Slawen und Kelten vorneweg, Joyce, Beckett, O’Brien, drei whyskeytreue Großmeister der Prosa, andere noch wären zu nennen, zu schweigen von Brendan Behan, der sich selbst als drinker with a writing problem gesehen hat. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern einmal um das Nebeneinander und den Wechsel von Philosophischem, ja Theologischem auf der einen und Tagesgeschehen auf der anderen Seite und sodann um das Abwinken mitten in der Rede. Calej prawdy nie znam, kto zna, niech powie, die volle Wahrheit kenne ich nicht, wer sie kennt, soll es sagen und sie verkünden. Dieser Satz könnte in Stachuras Erzählungen als festes Scharnier dienen beim immer wieder stattfindenden Wechsel vom grellen Licht der Wahrheit zur Sauerkrautherstellung oder zum Holzfällen oder ähnlichen Dingen, von der Philosophie zum Tagesgeschehen und dann wieder zurück vom Tagesgeschehen zur Philosophie. Wichtig ist, daß kein Gefälle besteht zwischen Philosophie und Sauerkraut, Prosa darf sich am vermeintlich Höherwertigen nicht festbeißen, es muß ihr notfalls mitten im Satz die Rede verschlagen, sie muß abwinken, wenn auch nicht voller Verachtung. Die Schwindel.Gefühle sind bestimmt vom Rhythmus des Ankommens, Abreisens, Gehens, Stehenbleibens und Weitergehens.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen