Man hat ihn zu
einem Kongreß nach Wien geschickt, Freude daran hat er nicht. Anschließend
sucht er Triest, Venedig und Riva auf, eins ist nicht trister als das andere,
schließlich führt es ihn zu einer Wasserheilanstalt, ob sie hilfreich ist
bleibt im Dunkeln. Auffällig ist, daß er anscheinend nicht schreibt, vom Jäger
Cracchus schreibt er erst deutlich später. Hatte er aber nicht schon an den
Abenden während des Kongresses in Wien und abends in der Wasserheilanstalt
geschrieben, von Blumfeld unter anderem? Blumfeld ist ein einsam lebender
Mensch, ohne Frau und ohne Kinder. Manchmal denkt er an einen Hund als
Gefährten, dann aber scheint er ihm doch wieder als zu schmutzig. Zudem kann
der Hund krank werden. Auch die Bedienerindie ihm das Essen bringt, ist alles
in allem nicht nach seinem Geschmack. An eine Katze oder an Kanarienvögel
könnte er denken, nicht aber an ab eine Katze und an Kanarienvögel, die Katze
würde die Kanarienvögel alsbald vertilgen. Vielleicht schafft sich Blumfeld
doch einen Hund an. Währen er noch überlegt geschieht etwas unerwartetes, zwei Celluloidbälle
springen plötzlich durch die Wohnung. Im
Vergleich zu den Hunden haben sie sowohl Vor- wie auch Nachteile. Wenn auch nur
recht entfernt, ähneln die Bälle Gregor, beide Teile sind völlig überraschend,
man muß sich darum nicht kümmern. Blumfeld ist verblüfft und dann verärgert,
als er schlafen geht, trommeln die Bälle unter seinem Bett. Sein Schlaf ist
traumlos aber unruhig. Der Bedienerin, für ihn ein begriffsstutziges Weib, ist
er, als sie ihn weckt, in dieser Situation dankbar. Schließlich gelingt es ihm,
die Bälle einzusperren, sie sind still, jedenfalls hört man sie nicht mehr. Blumfeld
hat eine zweite Welt, die seines Berufes, das hatte man zunächst gar nicht
erwartet, man vermutete einen wohlhabenden Mann ohne Berufsnotwendigkeit. Tatsächlich
aber ist er eine leitende Person in einer Wäsche Fabrik, allerdings erst an
zweiter Stelle, nach Ottomar, dem Chef, nicht ohne Problematik. Da sieht nun alles ganz anders aus. Blumfeld zieht es ohne Zögern zu seinem Bureau, es
enthält einen Schreibtisch für Blumfeld und
zwei Stehpulte für die Praktikanten. Ursprünglich hatte man es mit zehn
Näherinnen zu tun, inzwischen sind es fünfzig oder sechzig, die Zahl der
Praktikanten, was immer sie zu tun haben, ist beeindruckend. Die Näherinnen
versorgt man mit Bonbons, eine Untat, die Blumfeld unterbindet. Unrat wird mit
einem Besen entfernt. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen.
Mittwoch, 3. Juli 2024
Ein Mensch
namens Blumfeld
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