Wirrwarr
Bei seinem
unfreiwilligen Besuch in Wien und auch später auch bei seinen Besuchen in
Venedig und anderen Stäten scheint es, als würde er in der ganzen Zeit nichts zu
Papier bringen. Zweifellos hat er nichts vom Schloß oder vom Prozeß
geschrieben, möglicherweise aber unbemerkt kleine Skizzen wie die von Nächsten
Dorf oder die vom Großen Taschenspieler. Nie folgt er den Menschen
auf eine übliche Weise, gemeinhin sind die, die das Sagenhaben und andererseits
die diejenigen, die ihnen gehorchen müssen. Nehmen wir als Beispiel den, wie es
scheint, von der Arbeit befreiten Mann mit Namen Blumfeld, wir kommen auf ihn
zurück. Besonders auffällig ist die Situation des Jäger Cracchus,
der seit langen Jahren tot aber nicht gestorben ist. Durch eine falsche Drehung
des Steuers hatte er die richtige Einfahrt ins Totenreich verpaßt, seit mehr
als tausend Jahren ruderte er hilflos herum, jetzt aber, in Riva, vermag der
Bootsfahrer den Cracchus endlich einfahren ins stille Reich der Toten. Zurück
zu Blumfeld. Sein bisheriges, wie es scheint, ungestörtes Leben, wird gestört,
zwei in die Wohnung eingedrungene Bälle, die erheblich störend umher springen.
Es gelingt ihm sie einzusperren und den Lärm stillzulegen. Zum Erstaunen der
Leser zeigt sich ab, daß Blumfeld keineswegs sein Leben in der Stille seiner
Wohnung verbringt, er ist, wie sich zeigt, leitender Angestellter in einer Wäschefabrik,
der führenden Person, einem gewissen Ottomar, in der Fabrik allerdings
nachgeordnet.
Sonntag, 7. Juli 2024
Literatur
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