Einsam
Nicht dasein, sondern davonschweben auf seltsame Weise, man mag sich an den Geschichten der Der
Nacht von San Rocco und anderen Erzählungen wie La casa in collina orientieren.
Hatte die Neuzeit für Paveses Figuren noch nicht begonnen? Man trifft hier
nicht auf Hochhäuser mit Ausnahme der oft halbleeren Hauptstadt Turin, und das
auch nur, weil einige hier arbeiten müssen, ansonsten aber besucht der Autor
nicht die großen Städte, die man nicht liebt, vielmehr die Dörfer, die man umso
mehr liebt, vor allem aber die Hügel, die Hügel sind kostbarer als die
Menschen. Man trifft hier keine Autos, keine Flugzeuge und nicht einmal Betten,
hier leben keine Reichen, keine Arbeiter, nicht die Neuzeit, man trifft
nicht die Kinder beim Schulbesuch und auch nicht die fortgeschrittenen
Erwachsenen, vielmehr die Jugend, nicht die sechzigjährigen, allenfalls noch
die fünfzigjährigen. Mehr als alles andere entzücken die Hügel, sie sind
geradezu dem Herrn eigen. Ihre schönen Geheimnisse sind unter anderem die
Tenne, die Maulbeerbäume und viele andere, nicht aber die Pastoren, wenn sie in
der Kirche den kirchlichen Aufgaben und an anderen Orten die Tierzucht
betreiben und dabei die Tiere unangemessen behandeln. Zwischen den Menschen,
vorwiegend den Männern, sind die meisten Beziehungen anders als erhofft und
keineswegs herzlich oder freundlich. Die Männer sind einsam, die Frauen bleiben
im Hintergrund. Vieles wäre noch zu sagen.
Dienstag, 4. Februar 2025
San Rocco
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