Von der Ehe und anderem Leid
Sie kannten einander nicht, waren aber in den gleichen Zug gestiegen und fuhren jetzt schon eine lange Zeit, eine Frau und eine Reihe von Männern. Sie kannten einander nicht, lernten einander während der Fahrt aber bald kennen. Die einzige Frau hatte naturgemäß das Sagen, sie hatte der Höflichkeit der Männer wegen keine wirkliche Konkurrenz. Das bedeutet nicht, daß die Männer stumm blieben, allenfalls für eine kurze Zeit. Mittlerweile war eine Reihe von Männern eingestiegen, weitere Frauen aber nicht. Der einzigen Frau gegenüber stand eine Reihe von Männern, das beeindruckte diese Frau weiter nicht. Eine einzelne Frau, die den bisherigen Zustand verändern, und eine Reihe von Männern, die die bisherige Situation bewahren will. Die Männer wollen weiter das Sagen haben, die Frauen sollen den Männern weiterhin gehorchen. Man kann das inzwischen nur noch als üblen Scherz einstufen. Wir wissen inzwischen, daß die einzelne Frau im Zug wie alle Frauen in unseren Breiten gewonnen hat, Rückfälle auf den alten Zustand lassen sich allerdings nicht vermeiden. Ein geordnetes Zusammen der Menschen und vor allem des geordneten Zusammenseins von Frauen und Männern ist weiterhin nicht in Sicht.
Mittwoch, 4. Juni 2025
Auf Reisen
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