Montag, 4. Juni 2018

Papieros

Verfolgung

Paliłem papierosa, byłem niezależny, ich rauchte eine Zigarette, ich war mein eigener Herr: ein schöner Satz der die Literaturfähigleit der Zigarette zweifelsfrei und nachhaltig unter Beweis stellt. Als Stachura, der polnische Lyriker und Prosameister, den Satz in den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts niederschrieb, hatte er sich nicht gegen höhere Gewalten der europäischen Zentrale zur Wehr zu setzen, die Zeit war noch nicht gekommen, er bestätigt, ohne sich viel dabei zu denken, nur die persönlichkeitsfördernde Kraft der Zigarette. GIEWONT rauchte man damals in Polen, ein hartes Kraut und ein unverkennbarer Sargnagel, ZUBAN im Alpenvorland. Auch zur Schaffenszeit des Dichters war die Zigarette noch nicht verfemt, er hatte aber wohl, anders als Stachura, kein rechtes Vertrauen in ihre literarische Tauglichkeit. Der verfolgten Zigarette wäre er womöglich beigesprungen, so wie er den Negern, den Zigeunern, den Buckligen und den Irren beigesprungen ist, als man begann, ihnen nachzustellen. Der damaligen Lage gemäß bekennt sich der Erzähler nur an einer Stelle zum Zigarettenrauch und auch das nur indirekt. Ernst Herbeck verzichtete darauf, etwas zu essen und nahm sich statt dessen lieber eine der Zigaretten, die der Erzähler ihm anbot. Daß der Erzähler seinerseits zur Zigarette greift, ist mehr als wahrscheinlich, bleibt aber unerwähnt. Nachdem er ein paarmal mit einer gewissen Wertschätzung das Päckchen mit der englischen Beschriftung in seiner Hand gewendet und tief und kennerisch den Rauch eingezogen hatte, übernimmt Herbeck die literarische Würdigung: Auf Dassie in Flammen aufgeht.

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