Dienstag, 8. Juli 2025

Künstlerinnen

Das Leiden der Kunst

 

Die Kinder kommen zur Welt, sie wachsen und werden größer, sie gehen zur Schule, sie entscheiden sich für einen Beruf, die Männer meist im technischen Bereich, die Frauen meist in modischen Dingen, einige, Frauen und Männer, entscheiden sich für ein Leben als Künstlerin oder, entsprechend, als Künstler, jedenfalls für einen Beruf dieser Art. Joana, über ihre Kindheit und Jugend wissen wir nichts, entscheidet sich für die schöne Kunst als Tänzerin und Schauspielerin, sie erfährt, das dieser Beruf der schwierigste überhaupt ist, aber auch der schönste. Die Anforderungen des Berufs waren für sie keine Schwierigkeit, schwierig war nur das kenntnislose und in seiner Kenntnislosigkeit mißratene Publikum. Sie hatte wahrhaftig ein anders Publikum verdient als dieses Publikum, das man kaum Publikum nennen kann. Joana hätte ja lachen können über dieses Publikum und sich nach einem anderen Publikum umsehen, aber dafür fehlte ihr der Wille und die Kraft, sie ist ratlos und bringt sich um, Einzelheiten erfährt  man nicht. War das nötig, mußte das sein, konnte man ihr, der Joana, nicht helfen? Es bleibt im Dunklen. Bei Joanas Beerdigung wurde der Bolero gespielt, den sie so geliebt hatte wie nichts anders.

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