des Vaterlands
Die Sprache ist unser Vaterland, unsere Heimat, unser Glück, die unterschiedlichen Sprachen sorgen für weitere unterschiedliche Sprachen, nur so können wir unser Leben leben. Das Leben der einen gleicht nicht dem Leben der andern, daß eins das andere nicht gleicht, ist leicht übertrieben, aber nur so ergibt sich eine reichhaltige Welt, auf die wir angewiesen sind. Nirgendwo wird es greifbarer als in der Prosa von Thomas Bernhard. Wie er mit der deutschen Sprache umgeht können Sprecher und Schreiber anderer Sprachen nur beneiden, sie können, wie man sagt, den offenen Mund nicht wieder schließen. Die Sätze schlängeln sich dahin und finden kein Ende: Ich war seit Monaten nicht mehr gewohnt gewesen, mich mit einem Menschen auf die meinen Geistesanlagen entsprechende Weise zu unterhalten, auf die Dauer mußte mich der Umgang nur mit den Einheimischen und auch der alleinige Kontakt mit dem Moritz schließlich, der zweifellos, wenn auch nicht gebildet ... und so weiter und so fort, Seite um Seite. Reicher ist die deutsche Sprache noch nie gewesen.
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