Wut und Lächeln
Die einen Reden und Reden und wollen nicht aufhören zu reden, wenn ein anderer, ein Mann, das Wort ergreifen will, wird man ihn gleich überreden, so daß er nicht zu Worte, kommt der Redner redet weiter, endlos weiter, so sieht es aus. Einer Frau, eine Schriftstellerin übrigens, gelingt es gleichwohl ihrerseits etwas zu sagen, eine kurze Bemerkung nur, aber eine Bemerkung, die den pausenlosen- und endlosen Redner aus der Fassung bringt, aus der Fassung, aber auf keine Weise so, daß er sein Gerede aufgeben will, im Gegenteil, er redet weiter, redet noch mehr und beschimpft die Frau noch mehr. Die Frau ist keineswegs erschüttert, sie lacht nur vor sich hin, belacht ihn und schaut ihn herausfordernd und lächelnd an. Ihr herausforderndes Lächeln erstickt ihn sozusagen, er schweigt mit aufgerissenen Mund, seine Worte wollen ihm nicht wieder kommen, er ist hilflos, sie schweigt und lächelt nur, die anderen Anwesenden, des Geredes längst überdrüssig, lächeln ihr zu, ihre Freundin Joana konnte ihr nach ihrem Selbstmord naturgemäß nicht mehr zulächeln.
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