Donnerstag, 1. Dezember 2011

Kommentar Wunderliche Zeit


Für jeden einleuchtend ist Kafkas Wunsch nach der Fähigkeit, stundenlang gedankenlos nur dazuliegen, sei es im Gras, sei es auf einer Weinbergmauer, weniger glaubhaft dagegen, er habe diese Fähigkeit auch tatsächlich gehabt. Das ersehnte Ruhevermögen wird denn auch gleich auf seine besseren Stunden beschränkt, die es nicht zuhauf gab in seinem Leben, und in seiner Reinheit von Grund auf getrübt durch die befremdlichen Wonnen der Deklassiertheit. Es ist schon eine wahrlich wunderlichen Zeit, wenn das Ruheglück unverfälscht auftritt als reine Naturseligkeit, ein Regenbogen über den weiten Feldern, und als ewige Kindheit mit einem guten Vater, dessen Part er, spielend und Sandburgen bauend wie die Kleinen, gleich selbst mit übernimmt.
Wunderliche Zeit

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