Mittwoch, 30. November 2011

Wunderliche Zeit

Einfach im Gras zu liegen, das gehört in besseren Zeiten zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Er genießt dann, wenn beispielsweise, wie in Prag einmal, ein ziemlich vornehmer Herr, mit dem bisweilen amtlich zu tun hat, zweispännig an ihm vorbeifährt, die Freuden (allerdings, wie er selbst schreibt, nur die Freuden) der Deklassiertheit. Eine wunderliche Zeit, denkt er in solchen Augenblicken, so eine wunderliche Zeit habe ich gebraucht, in der ich stundenlang auf einer Weinbergmauer liege und in die Regenwolken starre, die nicht weg wollen von hier oder in die weiten Felder, die noch weiter werden, wenn man einen Regenbogen in den Augen hat, oder wo ich im Garten sitze und den Kindern (besonders einer kleinen sechsjährigen, die Frauen sagen, sie sei herzig) Märlein erzähle oder Sandburgen baue oder Verstecken spiele oder Tische schnitze, die – Gott sei mein Zeuge – niemals gut geraten. Eine wahrhaft wunderliche Zeit. Mehr als vielleicht einmal im Jahr aber will sich auch dieses bescheidene Glück nicht einstellen.

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