Ich entsinne mich, daß die Nachmittagshitze weiß in den Höfen stand, als ich das Museum verließ, daß ich beim Gehen der Mauer entlang glaubte, in ein steiles, unwegsames Gelände gekommen zu sein, daß ich das Bedürfnis hatte, mich niederzusetzen, dann aber doch weitergegangen bin gegen die blinkenden Strahlen der Sonne, bis ich zu meiner großen Erleichterung unversehens vor der geschlossenes Badeanstalt mit ihrer in der Erinnerung türkisch wirkenden Außenbemalung stand. Ich zögerte keinen Augenblick einzutreten. Sie ist eisengrau beleuchtet mitten am Nachmittag, weil Sonnenlicht nur durch die Lücken der oben ausgespannten Tücher in einer Ecke mit einzelnen Strahlen kommt und unten das Flußwasser das Ganze verdunkeln hilft. Großer Raum. In einer Ecke eine Bar. Die Schwimmeister jagten hier und drüben das Bassin entlang laufend einander die Kundschaften ab. Sie traten an den Besucher vor seiner Kabine von der Seite drohend heran und verlangten mit unverständlichen aber beharrlichen Reden ein Sperrgeld. Ein Verlangen in unverständlicher Sprache scheint mir diskret vorgebracht. Grand bains du pont Royal. In den Ecken standen auf den Stufen Leute die sich gründlich mit Seife abwuschen. Das Seifenwasser um sie herum rührte sich nicht. Man sah durch die Lücken zum Fluß zu etwas sich vorbeibewegen, es waren Dampfer. Die Ärmlichkeit dieses Schwimmvergnügens zeigtt sich, als zwei mit einem alten Seelentränker sich unterhielten, der von einer Wand weggeschoben schon an die gegenüberliegende stieß. Kellergeruch. Schöne grüne Gartenbänke. Viel Deutsch. In einer Schwimmschule hing über Wasser ein Knotenstrick zum beliebigen Turnen herunter.
Mittwoch, 5. Oktober 2011
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