Mittwoch, 11. Januar 2012

Kommentar Maulwurf

Ein Bewohner der Küstengegend oder ein Urlauber am Meeresufer, nennen wir ihn Selysses, will nichts anderes als, begleitet von der stummen Kreatur, sich in die Weite verlieren und der vergehenden und der vergangenen Zeit lauschen. Weil aber keiner von uns wirklich still nur für sich sein kann, ist er nur erfreut über das kleine Drama, dessen Zeuge er auf dem Heimweg wird. Er wähnt sich als Zuschauer einer harmlosen Vorführung, was der Hund denkt, weiß man nicht, der Maulwurf jedenfalls sieht sich nicht als Schauspieler, er bangt auf dem für ihn ungünstigen Untergrund um sein wirkliches und einziges Leben, ks, kss, so schreit er. Selysses wird schlagartig klar, daß er nicht im Theater ist und setzt an, seine Gemütslage in offenen Worten zu schildern: Da kam es mir vor -, bricht dann aber ab. Ist das Gefühl der Schuld zu groß, um es in Worte zu fassen? Wäre er doch noch eine Weile sitzen geblieben auf der Bank. Am nächsten Tag aber hält er seinen Kopf wieder hübsch aufrecht. 
28.08.04

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