Dienstag, 31. Januar 2012

Kommentar Dichter

Zunächst ist der Dichter selbst im Blick, seine auffälligste Eigenschaft ist die Unauffälligkeit, die flüchtige Weise, in der er mit der Welt verbunden ist. Dann richtet sich der Blick auf eine seiner Romangestalten, Simon mit Namen, und eine andere, wenn auch verwandte Eigenschaft erregt die Aufmerksamkeit, nicht die Leichtigkeit des Tritts, sondern der fehlende Gleichschritt mit den Generationsgefährten, aber da haben wir Simon vielleicht doch schon wieder verlassen und sind zurück beim Dichter, bei dem es sich naturgemäß und für jeden leicht erkennbar um Robert Walser handelt. Von Simon heißt es in jedem Fall, er sei glücklich bis an die Ohren, in der Lebensrealität aber nicht gut aufgehoben, genau das sei aber der Stoff, den der Dichter brauche, um die Welt in ein besonderes Licht zu tauchen. Das Licht des Dichters muß von der Seite her einfallen, die Reklamebeleuchtung der Zeit kreuzen. Der Dichter ist außer Tritt mit dem allgemeinen Fortgang, sein Schritt scheint nicht der der Menschen, ist aber der menschlichste von allen. 
1909

Keine Kommentare: