Es geht um Fragen der Bodenbeschaffenheit und der Beschaffenheit der Zeit. Auf grader und fester Straße bewegt sich das Automobil kaum wahrnehmbar vorwärts, die Zeit ist verschwunden oder eben nur und wohlig spürbar. Im Berufsleben seinerzeit, so erinnert sich der Fahrzeuglenker, zeigte die Zeit ein gänzlich anderes Wesen, einerseits war ihr Gerippe aufgedeckt und alle Wirkung war nur der Uhr zugeschrieben, andererseits bewegte sie sich in sumpfiger Faulheit voran. Assoziativ läßt sich der Erinnernde später von der Faulheit der Zeit zum Faulenzen tragen. Faulenzen konnte im Bureau aber weder er noch die Zeit. Wenig arbeiten während der Bureauzeit ist noch längst kein Faulenzen, Faulenzen ist eine Kunst, die eine von der Uhr befreite Zeit erfordert. Faulenzen erscheint als etwas, was wir heute ein Menschenrecht nennen würden, und mehr noch, es hat eine metaphysische An- und Aussicht: die verfaulenzte Zeit nimmt man mit ins Grab, ja! Gänzlich unberührt von diesen verwirrenden Überlegungen erreicht die Fahrt im Automobil das Meer, im Hafen liegen Segelboote mit schleppendem Takelwerk, vielleicht ist dei Barke des Geacchus darunter. Das Meer ähnelt der endlosen, von allen Fesseln befreiten Zeit, der endlosen Zeit, in der wir verloren sind am Rand der Finsternis. Unser Leben: ein nach Norden hinauf und nach Süden hinunter sich erstreckender Streifen Sand.
Freitag, 20. Januar 2012
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen