Dienstag, 5. April 2011

Kommentar General

 
Selysses setzt sich in der Wasserheilanstalt in Riva an Kafkas Tisch und wird Zeuge der nachdenklichen Reflexionen eines alten Generals. Abgründig ist es eigentlich nicht, was er vorträgt, es erinnert an Tolstoi und Stendhal, an dem er sich ganz offenbar auch orientiert. Kafka trägt aus der Erinnerung ein weiteres Stück des Generals bei, das die Qualifizierung des Abgründigen vielleicht schon eher verdient. Es geht um Sieg und Niederlage, jung und alt, weniger auf dem Schlachtfeld als in unserer aller Leben. Wenn es heißt, der Teufel werde zwar immerfort besiegt, aber niemals vernichtet, so zeigt sich daran, wie sehr er, der Teufel, verschieden ist vom Menschen, über den Hemingway, Verfasser eines in peinlicher Weise mißratenen Buches über einen Obristen und auch sonst dem Militär gegenüber durchaus aufgeschlossen, herausgefunden hat, er sei zerstörbar aber nicht zu besiegen.

Weisheit eines Generals

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