Donnerstag, 21. April 2011

Nez Percé

Aus dem Schattenreich
Kommentar

Sie standen plötzlich da, in einer Reihe, zehn. Sie waren fast alle gleich, hagere, dunkle, kahlrasierte Gesichter mit Geierschnäbeln statt Nasen. Es sind gar keine Menschen, fällt einem bald ein, gibt es Menschen mit derartig eingefallenen Wangen, in deren Höhlung die Haut faltig herabhängt. Es könnten Tote sein, die bekanntlich in Banden und Gruppen herumziehen, man hört sie reden und flüstern mit ihrer seltsamen Fistelstimme, doch von dem, was sie untereinander sagen, versteht man nichts als den Namen dessen, den sie beabsichtigen, als nächsten zu holen. So weit so gut, aber die Toten sind einen Fuß etwa kleiner als zu ihren Lebzeiten, diese dagegen sind hochgewachsen. Es könnten Indianer in Kriegsmaskierung sein. Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glattgemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf.

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