Wer eine Wand zu weißen versteht, beherrscht damit noch nicht das Handwerk des Malers, wer die Seite eines Tagebuchs füllt mit gelenken Sätzen und dabei die Stimmung des Erinnerten einfängt, ist noch kein Dichter. Hier erörtern zwei Meister die Zwiespältigkeiten ihres Fachs, man weiß nicht, ob man durch das Schreiben klüger oder verrückter wird. Wie auch in den anderen Handwerken kann die Lösung einer Schwierigkeit oft verblüffend einfach sein, hier beruht sie auf zwei erschrecklichen Holzspitzen des Schreibtisches. Die Wissenschaft wird sich mit der stilbestimmenden Wirkung des Schreibtisches nicht zufrieden geben und weiter unbeirrt nach anderen Quellen suchen, so wie sie ja auch Sebalds Versicherung, er habe das Schreiben von seinen Hunden gelernt, nicht mit dem gebührenden Ernst begegnet. Ein Allheilmittel gegen alle Schwierigkeiten und Tücken des Schreibens ist der Tisch naturgemäß nicht.
Il mestiere di scrivere
Montag, 28. November 2011
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