Sonntag, 19. Juni 2011

Kommentar Wegversperren

Selysses, auch in der Erscheinungsform des Jacques Austerlitz, bewegt sich unter Menschen als ein einsamer Wanderer, traumwandlerisch, ohne anzustoßen oder gar festzuhaken, seine Erfolge auf dem Spielfeld, wo er gleichsam körperlos die Reihen der Gegner durchquert, sind so gesehen nur ein Sonderfall seines Seins unter Menschen. Am sportlichen Erfolg ist ihm nichts gelegen und an der Anerkennung nur soweit, als sie seine Unberührbarkeit erhöht. Das in den Übungsstunden gespielte Spiel Wegversperren, über dessen Einzelheiten Kafka unterrichtet, betrachtet er mit kühlem Interesse als ein von allem Überflüssigen entkleidetes Modell von Angriff und Verteidigung. Der nur durchschnittliche Erfolg bei diesem Spiel betrübt ihn keineswegs, daß ein Hinkender – vermutlich gar nicht einmal Stammspieler in der Rugbymannschaft, der beste Verteidiger ist, kann Anlaß sein für vielfältige Erwägungen.
Wegversperren

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