Mittwoch, 11. Mai 2011

Kommentar Unter Städten

 
Beide Dichter haben ein ausgeprägtes, sich in ihrem Werk immer wieder manifestierendes Interesse an Fragen des Städtebaus und der Stadtentwicklung. Hier geht es um eine Stadt, die ihre Glanzzeit hinter sich hat, aber auch jetzt noch ansehnlich ist. Selysses allerdings, ließe man ihn ausreden, würde den Niedergang deutlich stärker betonen. Es verwundert, daß er einen Gesprächstermin beim Bürgermeister hat, gemeinhin kommt er auf seinen Wanderungen nur mit nachgeordneten Amtspersonen in Berührung, Brigadieri, Konsularbeamte der mittleren Laufbahnebene, und auch das nur notgedrungen. Der Bürgermeister ist voller Hoffnung, was die Zukunft der Stadt anbelangt, Selysses aber bleibt skeptisch. Zum einen teilt er nicht den Jugendwahn des Bürgermeisters, und zum anderen stört er sich an dem wenig neuzeitlichen Verhältnis zwischen Sekretär und Bürgermeister. Das zukunftsweisende Konzept der flachen Hierarchie scheint in dieser Stadt noch unbekannt.
Stadt unter Städten

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