Freitag, 23. September 2011

Kommentar Paris

Während einer gemeinsamen Unterbrechung ihrer Arbeit in der Pariser Bibliothek suchen Marie de Verneuil und Selysses (in der Gestalt des Jacques Austerlitz) ein Café auf. In aufgeräumter Stimmung versetzt Marie sich zurück in die Vergangenheit der Stadt und entwirft, mit Worten, die auch von Kafka sein könnten, ein Bild aus den Tagen der Kommune. Auffällig, allerdings wenig schmeichelhaft ist dabei der Platz, den sie der deutschsprachigen Fraktion innerhalb des Geschehens einräumt. Sie verwendet für diesen Teil ihrer Darlegung aufs Haar genau Worte, die Selysses an anderer Stelle zur Kennzeichnung des Schweizer Dichters Keller und seines Umfeldes entworfen hatte, allerdings für die Zeit des Vormärz und nicht für die Zeit der Pariser Kommune. Greifbar sind die Verschiedenheiten der Nationalcharaktere herausgearbeitet, wenn auch allenthalben entlang des Rheins die Hoffnung auf einen neuen Gesellschaftsvertrag schöne Blüten trieb, die Verwirklichung der Volksherrschaft zu erwarten war und alles noch anders hätte kommen können, als es dann tatsächlich kam.


C'est de cette facon que l'homme va toujours plus haut, vers la lumière

Paris jetzt und einst


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