Aus dem Schattenreich
Kommentar
Es gibt hier, das ist noch hinzuzufügen, ein kleines Häuschen oberhalb der Promenade, in dem der sogenannte Sailors’ Reading Room untergebracht ist, eine gemeinnützige Einrichtung, die, seit die Seeleute am Aussterben sind, in erster Linie als eine Art maritimes Museum gilt. An den Wänden hängen Barometer und Navigationsinstrumente, Galionsfiguren und Schiffsmodelle in Glaskästen und Flaschen. Auf den Tischen liegen alte Register der Hafenmeisterei, Logbücher, Abhandlungen über die Segelschiffahrt, verschiedene nautische Zeitschriften und Bücher mit Farbtafeln auf denen legendäre Hochseeklipper und Ozeandampfer wie der Conte di Savoia und die Mauretania abgebildet sind. Der Reading Room ist fast immer leer, bis auf ein, zwei der noch überlebenden Fischer und Seefahrer, die wortlos in einem der Lehnstühle sitzen und die Zeit verstreichen lassen. Am Abend spielen sie bisweilen im Hinterzimmer eine Partie Pool miteinander. Man hört dann das Klicken der Kugeln zu dem von draußen leise hereindringenden Rauschen des Meeres. Wenn ich in der Gegend bin, ist der Sailors’ Reading Room bei weitem mein liebster Ort. Besser als sonst irgendwo kann man hier lesen, Briefen Schreiben, seinen Gedanken nachhängen oder, während der langen Winterszeit, einfach hinausschauen auf die stürmische, über die Promenade hineinbrechende See. Auch heute war ich im Reading Room allein mit einer schwerhörigen Dame, einer Kapitänswitwe, wie ich dachte, der ich mich, als sie anderswohin schaute, nutzlos vorgestellt hatte und die den von mir angezeigten Regen draußen für noch weiter andauernde Schwüle hielt. Sie legte nach einem seitwärts liegendem Buch, in das sie angestrengt schaute, den Kopf auf die zur Faust geschlossene Hand gestützt, in der wohl hundert noch unverbrauchte kleine beiderseitig bedruckte Miniaturkarten liegen. Neben mit, den Rücken mir zugewendet, las ein alter schwarzgekleideter Mann im Guardian. Hinter dem Fenster ging ein starker dickflüssiger Regen nieder.
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Es gibt hier, das ist noch hinzuzufügen, ein kleines Häuschen oberhalb der Promenade, in dem der sogenannte Sailors’ Reading Room untergebracht ist, eine gemeinnützige Einrichtung, die, seit die Seeleute am Aussterben sind, in erster Linie als eine Art maritimes Museum gilt. An den Wänden hängen Barometer und Navigationsinstrumente, Galionsfiguren und Schiffsmodelle in Glaskästen und Flaschen. Auf den Tischen liegen alte Register der Hafenmeisterei, Logbücher, Abhandlungen über die Segelschiffahrt, verschiedene nautische Zeitschriften und Bücher mit Farbtafeln auf denen legendäre Hochseeklipper und Ozeandampfer wie der Conte di Savoia und die Mauretania abgebildet sind. Der Reading Room ist fast immer leer, bis auf ein, zwei der noch überlebenden Fischer und Seefahrer, die wortlos in einem der Lehnstühle sitzen und die Zeit verstreichen lassen. Am Abend spielen sie bisweilen im Hinterzimmer eine Partie Pool miteinander. Man hört dann das Klicken der Kugeln zu dem von draußen leise hereindringenden Rauschen des Meeres. Wenn ich in der Gegend bin, ist der Sailors’ Reading Room bei weitem mein liebster Ort. Besser als sonst irgendwo kann man hier lesen, Briefen Schreiben, seinen Gedanken nachhängen oder, während der langen Winterszeit, einfach hinausschauen auf die stürmische, über die Promenade hineinbrechende See. Auch heute war ich im Reading Room allein mit einer schwerhörigen Dame, einer Kapitänswitwe, wie ich dachte, der ich mich, als sie anderswohin schaute, nutzlos vorgestellt hatte und die den von mir angezeigten Regen draußen für noch weiter andauernde Schwüle hielt. Sie legte nach einem seitwärts liegendem Buch, in das sie angestrengt schaute, den Kopf auf die zur Faust geschlossene Hand gestützt, in der wohl hundert noch unverbrauchte kleine beiderseitig bedruckte Miniaturkarten liegen. Neben mit, den Rücken mir zugewendet, las ein alter schwarzgekleideter Mann im Guardian. Hinter dem Fenster ging ein starker dickflüssiger Regen nieder.
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