Dienstag, 29. März 2011

Kommentar Arbeitsscheu

Die von Selysses zur Kennzeichnung der bei den Ashburys waltenden Arbeitseinstellung verwendeten Begriffe Obsession und Verstörung erklären weniger, als daß sie auf Erklärung angewiesen sind. Cortázar, der kurz vorbeischaut, findet für seine Sichtweise die Angelegenheit nicht weiter auffällig und tieferer Erkundung nicht bedürftig. Kafka versucht es mit schlichteren Begriffen, faul und arbeitsscheu, bei denen jeder glaubt, er wisse was sie bedeuten. Faul wird sogleich wieder gestrichen, arbeitsscheu wird wörtlich genommen als Scheu und Furcht vor der Arbeit und nimmt dann einen abenteuerlichen Erklärungsverlauf. Daß die Aufnahme einer Arbeit mit dem Verlust der Heimat einhergeht, klingt nach Entfremdung und insofern noch vertraut. Ungewohnt ist dagegen die Aufspannung des Begriffes im Reich der Akustik zwischen Lärm und Stille, wobei die Stille das Vernichtende ist. Daß wir am Ende über ein handliches Alltagsverständnis der Arbeitsfurcht verfügen würden, läßt sich nicht sagen. Die drei Dichter schauen aus verschiedenen Blickwinkeln auf die arbeitsscheuen Ashburys und besonders auf Edmund, den jüngsten Sohn, jeder aber, auf seine Art, mit Wohlgefallen.
Arbeitsscheu

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