Samstag, 19. März 2011

Kommentar Gibs auf

Ankunft und Empfang in Hotels und Pensionen beschreibt Selysses immer mit schöner Umständlichkeit und Verzögerungen bleiben kaum je aus. Das Verlassen der Unterkunft wird aber kaum je eines näheren Berichts gewürdigt, und fast macht man sich Sorgen, ob auch alles mir rechten Dingen abgelaufen ist und die Rechnung bezahlt wurde. Nachdem Selysses in seinem Hotel in Wien erwacht ist, läuft eine Synopse aus Empfangsszenen in Mailand und Marienbad sozusagen rückwärts ab, mit dem Effekt eines verzögerten Loskommens, den allerdings erst ein Uhrenvergleich an den Tag bringt. Die Deutung der Zeit ist aber einseitig und die Eile, die das Orientierungsversagen nach sich zieht, möglicherweise unnötig, denn auch Turmuhren können, wie jeder weiß, falsch gehen. Der Schutzmann könnte derselbe sein, der Jahre später, als alter Mann, sich nur wundern kann, wenn sich jemand entschließt, in Das nächste Dorf zu reiten, wenn doch, von unglücklichen Zufällen ganz abgesehen, schon die Zeit eines gewöhnlichen, glücklich ablaufenden Lebens für einen solchen Ritt bei weitem nicht hinreicht. Über das ewige Fort und Zurück bei Kafka kann er nur lachen.
Gibs auf

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