Der Liebeshandel zwischen dem Schüler Selysses und seiner Lehrerin, auch wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach, einseitig verlaufen mußte, ist vielleicht der schönste überhaupt, von dem Sebald erzählt. Kafka mischt sich ein mit einer Hausaufgabe exorbitanter Schwierigkeit, die ihm nicht anders als von dunklen Mächten gestellt erscheint, und die bereitwillig sich anbietende Hilfe beruht, nach allem was er annehmen kann, auf nichts anderem als auf Lug und Trug. Selysses aber, ganz aufgegangen in der weiblichen Sphäre, wischt das beiseite, es ist nichts anderes als eine Bagatelle verglichen mit der selbstverordneten, bei weitem schwierigeren und größeren Aufgabe, das Fräulein Dymowa auf immer einzuspinnen und zu verstricken in ein Netzwerk von Zeilen und Zahlen. Ob er die Hausaufgabe am nächsten Tag vorweisen konnte, erfahren wir nicht. Während aber in Sebalds Erzählung das Scheitern der Absichten hinsichtlich des Lehrerfräuleins unzweifelhaft sich aus dem Zusammenhang ergibt, hindert uns in diesem Rahmen nichts, auch ein günstigeres Ende vorsichtig in Erwägung zu ziehen.
Eine sehr schwere Aufgabe
Eine sehr schwere Aufgabe
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen