Die Volksschulzeit hat Selysses seines alten Lehrers wegen geliebt, nun soll er, in der Gestalt des Dafydd Elias, nachmals Jacques Austerlitz, eine höhere Schule beziehen. Offenbar ist ihr Ruf nicht der allerbeste, der Direktor ist bekannt als ein vollkommen geistesabwesender Mensch, und auch die übrige Lehrerschaft setzt sich nach einem verbreiteten Eindruck zusammen aus den absonderlichsten Gestalten. Da ist es ein wenig überraschend - aber schließlich führt Kafka inzwischen das Wort -, wenn der Vater gleichwohl die Erwartung äußert, sein Sohn möge in die besten pädagogischen Hände kommen. Daran würde es, wie ihm selbstredend versichert wurde, hier nicht fehlen. Die Meinungen darüber, was die besten pädagogischen Hände sind oder sein können, gehen allerdings weit auseinander. Wenn sich das Schulleben in dieser Anstalt, wie Dafydd schon bald herausfand, mehr oder weniger von selber in Gang hielt, eher trotz als dank der dort wirkenden Pädagogen, so wird er leicht Anhänger für die Auffassung finden, für Zöglinge dieser Alterstufe ließe sich eine bessere Pädagogik nur sehr schwer ausdenken und entwickeln.
Montag, 6. Dezember 2010
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